Aljona Hübert kam mit sechs Jahren aus Sibirien nach Deutschland. Heute unterrichtet sie begeistert Deutsch als Zweitsprache, besonders Alphabetisierungskurse. Sie hat sich nicht nur viel mit ihrer eigenen Identität beschäftigt, sondern sich auch aktiv mit der ihrer Tochter auseinandergesetzt, die neben russischen und deutschen noch nigerianische Teile in sich vereint.
Heimat und Identität
Was ist Identität und was bedeutet das für unser Zusammenleben? In einer Interviewreihe stelle ich Menschen vor, die ich nach ihrer Einstellung zu Identität, Heimat und Vorurteilen befrage.
Meine Interviewgäste haben ganz unterschiedliche Hintergründe mit und ohne Migrations: Manche sind in Deutschland geboren, manche anderswo oder die Eltern sind migriert. Manche sind viel umgezogen, andere nicht. Manche sind zwar in Deutschland geboren, leben aber ihrerseits im Ausland, sind also Expats.
Identität: Ich bin seit meinem zweiten Lebensjahr auf der Reise – Folge 29
Carolina ist zwischen Asunción in Paraguay und verschiedenen Orten in Deutschland aufgewachsen. Als ich ihre Antworten las, wurde mir wieder bewusst, was ich fast vergessen hatte: wieviel Diktatur und politische Verfolgung es in Lateinamerika jahrzehntelang gab und zum Teil noch oder wieder gibt. Lest selbst, was das mit Caros Geschichte zu tun hat. – traducción español abajo.
Identität – Ich bin überall zuhause – Folge 28
Alberto Gutierrez* ist als erwachsener Mann und Bauingenieur mit seiner deutschen Frau von Argentinien nach Köln gezogen. Hier musste er nochmal von vorne anfangen. Heute sieht sich der Bolivianer als Weltbürger. Der Rückhalt in der eigenen Familie und der seiner Frau haben es ihm leicht gemacht, in neuen Ländern und Kulturen anzukommen.
Identität – …ist mein Lebensthema – Folge 27
Satu Marjatta Massaly wurde 1959 im finnischen Lahti geboren und wuchs teilweise in Köln, teilweise in Finnland auf. Sie hat nicht nur den Spagat zwischen zwei Kulturen erlebt, sondern auch, wie sich eine Gesellschaft auf einmal anders benimmt, wenn man sichtbar mit jemandem verbunden ist, der schon aufgrund seines Aussehens aus einem weniger positiv besetzten Kulturkreis kommt.
Identität: Eine gesunde Mischung – Folge 26
Cem Kaya* ist das, was hierzulande oft Deutschtürke genannt wird, wobei er streng genommen Deutscher mit kurdischem Elternhaus ist. Viel eher aber ist Cem ein echter Ruhrpott-Junge. Außerdem ist er Beamter und Lehrer. Er spricht Deutsch, Türkisch, Kurdisch, Englisch und Französisch. Der 43-jährige nimmt es gelassen mit den Zuschreibungen, die ihm begegnen.
Identität – Sich den inneren Konflikten stellen – Folge 25
Zahide Özkan-Rashed kam im Alter von zwei Jahren als Gastarbeiterkind im Zuge der Familienzusammenführung nach Deutschland. Heute arbeitet die 55-Jährige als Ärztin. Sie ist Kardiologin und Phlebologin, Frau, Mutter, Muslima, Türkin und Deutsche – Identitätskonflikten auf ihrem Weg hat sie sich aktiv gestellt.
Heimat und Identität – 30 Geschichten im Interview
2017 habe ich 30 Interviews geführt mit Menschen mit und ohne unterschiedlichste Migrationshintergründe. Alle beantworteten die gleichen 11 Fragen. Darunter auch die Frage, wie sie mit der Frage nach ihrer Herkunft umgehen.
Update am 16. November 2022 mit den Links zu den Geschichten 25 bis 30
Folge 30: Deutschland ist Heimat für mich
https://www.gespraechswert.de/identitaet-deutschland-ist-heimat-fuer-mich-folge-30/
Folge 29: Ein Leben auf der Reise und zwischen Kontinenten
https://www.gespraechswert.de/identitaet-ich-bin-seit-meinem-zweiten-lebensjahr-auf-der-reise-folge-29/
Folge 28: Überall zuhause
https://www.gespraechswert.de/identitaet-ich-bin-ueberall-zuhause-folge-28/
Folge 27: Identität als Lebensthema
https://www.gespraechswert.de/identitaet-ist-mein-lebensthema-folge-27/
Folge 26: Eine gesunde Mischung
https://www.gespraechswert.de/identitaet-eine-gesunde-mischung-folge-26/
Folge 25: Identität und innere Konflikte
https://www.gespraechswert.de/identitaet-sich-den-inneren-konflikten-stellen-folge-25/
Beitrag vom 30. Juni 2017 mit den Links zu den Geschichten 1 bis 24
Das #Freitagsinterview zum Thema #Heimat und #Identität geht in die Sommerpause. Heute gibt es eine Zusammenfassung und ein paar Gedanken zu den bisher 24 Interviews seit Januar 2017.
11 Fragen – viele Biografien, Einstellungen und Erfahrungen. Gefragt habe ich Menschen, die selbst migriert sind, solche, die von ihren Eltern migriert wurden und solche, die hier geboren und aufgewachsen sind – mit und ohne irgendwelchen Migrationshintergründen. Gefragt habe ich auch Deutsche, die im Ausland leben. Entstanden sind bisher 24 Geschichten, die aufblitzen lassen, was uns als Menschen ausmacht.
Identität – …ist ein flüssiges Konzept – Folge 24
Louise Huber-Fennell ist schon sehr oft umgezogen in ihrem Leben. Geboren in England, aufgewachsen in den Niederlanden und den USA lebt die 45-jährige heute im Ruhrgebiet. Ihre Familie ist über die Kontinente zerstreut. Wie betrachtet sie die Fragen nach Heimat und Identität? Lest selbst.
Identität – Man ist das, was man sein und nicht sein will – Folge 23
Anna ist in Erlangen geboren und in Nürnberg aufgewachsen, wo sie heute noch lebt und studiert. Keine großen Umzüge. Weil ihr Vater aus der Elfenbeinküste kommt, wird die 23-jährige nicht von allen als die Fränkin und Deutsche wahrgenommen, die sie ist. Anna hat früh gelernt, mit dummen oder rassistischen Sprüchen umzugehen. Dabei hat sie eine ganz hervorragende Strategie entwickelt, wie ich finde. Lest selbst.
Identität – Wenn man fliehen muss, verliert man seine Identität – Folge 22
Dawood Saeedi kommt aus Afghanistan und lebt mit seiner Familie seit 2015 im Rheinland. Dawoods Erzählungen aus seiner Kindheit berühren mich. Bereits damals war das Leben gefährlich. Dawood studierte in den 80er Jahren in der damaligen DDR und arbeitete in Afghanistan für die Bundeswehr. Aus diesem Grund musste er fliehen. Was der 47-jährige nicht erzählt, aber was mich bedrückt, ist, wie wenig das offizielle Deutschland Menschen wie ihn unterstützt, die lange für die Bundeswehr gearbeitet und für uns letztlich ihr Leben riskiert haben.