gesprächswert

Besser kommunizieren in einer diversen und digitalen Welt
Training. Beratung. Text.

Pogofähigkeit – Was ist damit gemeint?

Glossar zu Mindset, Resilienz, Agilität, WOL, Design Thinking

Deutsch ist eine sehr lautmalerische Sprache. Sie macht es uns leicht, neue Begriffe zu erfinden. Ich habe selbst schon viele Wörter erfunden: von Legosprache bis Silbenkonfetti. Oder Bauhaus- versus Rokkoko-Kommunikation. Pogofähigkeit ist auch so ein neues Wort, aber nicht von mir, sondern von Gitta Peyn. Als mir das Wort erstmals auf Linkedin begegnete, verstand ich … Weiterlesen …

Intergeschlecht im Frauensport – Was ist fair?

Symbol-Grafiken für Olympia und Intergeschlecht. Dazwischen zwei Figuren die von unterschiedlichen Seiten die Treppe zum Pokal hochsteigen. Text: Fairer Wettbewerb? Unten Frauengrafiken für Fußball, Boxen, Leichtathletik

Nachdem Imane Khelif aus Algerien am 1. August 2024 in nur 46 Sekunden Boxkampf die Italienerin Angela Carini besiegte, brach eine Welle der Entrüstung los. Die Schlagzeilen überboten sich bis hin zu „Mann verprügelt Frau“. Auf Twitter trendeten zahlreiche Hashtags mit Bezug zu diesem Boxkampf. Auch Linkedin und andere Social-Media-Plattformen waren voll von Antworten auf die Frage: War dieser Wettkampf fair?

Die Wirklichkeit dahinter ist komplex. Einfache Ja-nein-Antworten werden ihr nicht gerecht. In diesem Blogartikel gehe ich auf Fragen zu dem Fall ein, erkläre, was Intergeschlecht ist und versuche, die hitzige Debatte zu versachlichen.

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Alle(s) Gender – Rezeption und Diskurs zu meinem Buch

Links ein Foto mit der Autorin vor ihren Büchern, lächelt in Kamera, lange braune Haare, schwarze Wollmütze, Kopf in die Hand gestützt. Text auf dem Foto: Rezeptionen. Rechts oben: Lebkuchenmensch auf dessen Bauch steht: Geschlecht, Gender, Stereotype, Natur, Kultur. Rechts unten: nominiert als und Logo von Wissensbuch des Jahres 2023, Bild der Wissenschaft

Mein Buch „Alle(s) Gender. Wie kommt das Geschlecht in den Kopf?“ ist seit einem halben Jahr auf dem Markt. Es ist nominiert als „Wissensbuch des Jahres 2023“ in der Kategorie Zündstoff. Die Kategorie prämiert das Buch, das ein brisantes Thema am kompetentesten darstellt. Auch sonst bekomme ich viel ermutigendes Feedback. Das freut mich, dafür bin ich dankbar und es gibt mir Kraft, die andere Seite der Medaille auszuhalten. Denn ich bekomme auch Hassattacken und Rufmordkampagnen. Es wird Zeit, dieses Phänomen zu betrachten.

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Selbstbestimmungsgesetz: Worüber wird gestritten und wen betrifft es?

Scrabble-Bild mit Muster aus den Wörtern Mann, Frau, Inter, Trans, Leschbisch, Schwul. - Text zum Bild: Definiere: selbstbestimmt

Selbstbestimmung klingt gut. Das klingt nach Freiheit. Jed*er soll selbst bestimmen wie sier lebt. Aber warum wird dann über das geplante Selbstbestimmungsgesetz so gestritten? Anfang Mai 2023 wurde nach häufigem Verschieben der lange erwartete Referentenentwurf veröffentlicht. Bis Ende Mai konnten Verbände, Organisationen und Einzelpersonen Stellungnahmen zum Referententewurf abgeben und haben reichlich davon Gebrauch gemacht. Kritik gibt es von allen Seiten. Dieser Blogbeitrag gibt einen Überblick.

Inklusive Updates von Oktober und November 2023.

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Debattenkultur: Cancel Culture, Gender-Ideologie, TERF und mehr

Richtig streiten statt Cancel Culture: Pyramide, die unten schlechte und nach oben immer bessere Formen des Widerspruchs zeigt. Von unten nach oben: Beleidigen, ad hominem, Tonnfallbezug, Widerspruch, Gegenargument, Widerlegung, Widerlegen des zentralen Punktes

Wir shitstormen um die Wette. Cancel Culture, Gender-Ideologie, TERF, woker Wahnsinn… Ob auf (A)Social Media, auf Demos oder in manchen Medienbeiträgen. Überalle Geschrei, Freund-Feind-Schemata, schwarz oder weiß. Differenzierende, moderierende, sachorientierte Stimmen haben es schwer durchzudringen. Auf der Strecke bleibt die Debattenkultur. Und mittendrin: Viele neue Wörter und eine problematische Bedeutungsverschiebung alter Wörter. In diesem Blogbeitrag geht es um Begriffe, die im aktuellen Debattenkontext problematisch verwendet werden und was wir tun können, um die Debattenkultur zu verbessern.

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Ein Spiel mit Goethe, Gender und Chat-GPT

Drei kleine Roborter auf blau gestreiftem Hintergrund. Der in der Mitte steht vor einem Karton und hält einen Luftballon. Über ihnen stehen ihre Namen: Gender, Chat GPT, Goethe. Darüber die Überschrift: Lass uns spielen.

In den Debatten zum Thema geschlechtergerechte Sprache wird immer wieder das Narrativ der Dichter und Denker bedient und behauptet, Goethe wäre vom Gendern entsetzt. Aber ist das wirklich so? Ich halte ihn eher für jemanden, der mitgemacht und vielleicht sogar eigene Varianten entwickelt hätte. Goethe spielte mit Sprache und testete ihre Grenzen aus. Ich habe auch ein bisschen gespielt: mit ChatGPT.

Was kann die KI, über die alle reden? Was nicht? Ich habe mit ChatGPT darüber gesprochen, wie Goethe und andere Schriftsteller*innen aus der Vergangenheit zum Thema Sprachwandel und Diskriminierung in der Sprache wohl stehen würden. War lustig. Wurde fast ein Gespräch daraus. Aber nur fast. Am Text ist deutlich zu spüren, dass ein Bot antwortet. Lest selbst.

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Die Sprachpolizei(en) und gendergerechte Sprache

Polizeifigur in Uniform mit Sonnenbrille, weiblichen Rundungen und Mikro in der Hand. vor sehr kleinem Polizeiauto iun Landschaft, ironische Darstellung. Text: Achtung! Achtung! Hier spricht die Sprachpolizei! Bitte folgen.

Die einen kriegen Blutdruck beim Wort „gendern“ und sehen im Genderstern den Untergang des Abendlandes. Andere regen sich auf, wenn jemand das Wort Frau benutzt oder Transfrau als zusammengesetztes Nomen schreibt. Und wieder andere gehen steil, wenn jemand das Wort cis verwendet. Allen gemeinsam: Sie wollen anderen vorschreiben, was und wie sie zu schreiben haben. Ich erteile Sprachzwang grundsätzlich eine Absage: Ich spreche und schreibe so, wie ich es für richtig halte.

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Rezension: Die Transgender-Frage – Shon Faye

Frau liest Buch "Die Transgender-Frage"

Im April habe ich das Buch von Alice Schwarzer zum Thema Transgender rezensiert. Heute folgt das Gegenstück, „Die Transgender-Frage“ von der britischen Transfrau Shon Faye, in der deutschen Übersetzung bei Hanserblau erschienen. Aus dem Englischen übersetzt wurde Shon Fayes Buch von Jayrôme C. Robinet und Claudia Voit.

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Transgender und Feminismus: Beziehungsstatus kompliziert

Illustration Trans - Gender - Feminismus - Bezieungsstatus kompliziziert

Transfrauen sind Frauen und wer etwas anderes sagt, sei transphob, so ähnlich argumentierte Sven Lehmann, Queerbeauftragter der Bundesregierung, kürzlich in der Zeit. Auf Linkedin wurde eine Frau angepöbelt, weil sie über Menstruation als Frauensache schrieb. Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer wird angefeindet und absichtlich als Mann bezeichnet. Was für ein giftiges Klima. Was ist da los? Und warum geht es dauernd um Transfrauen, aber nicht um Transmänner? Ein Blogbeitrag um die Definition von Geschlecht und das geplante Selbstbestimmungsgesetz.

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Gendersprache und die Umfragen

Analyse einer Umfrage - Fakten und Fakes erkennen

Ich bin ja schon eine Weile mit dem Thema gendersensible und inklusive Sprache unterwegs. Und ich mache eine Beobachtung: Es gibt so eine Art Mode der Argumente oder Behauptungen, die Gegner*innen anbringen. Die funktionieren oft so lange, bis genug Menschen Bescheid wissen, was an diesen Thesen Fakt ist und was Fake.

Vor zwei oder drei Jahren hieß es oft: Gendern gebe es nur in Deutschland, andere Länder würden sich keinen Kopf machen. Falsch. Es hieß, Partizipien würden nur Tätigkeiten beschreiben. Falsch. Aktuell werden gerne Umfragen ins Feld geführt. Dabei wird behauptet, sie belegten, eine Mehrheit sei gegen gendergerechte Sprache.

Schauen wir uns mal eine solche Umfrage ganz genau an. Was wurde gefragt? Wer wurde gefragt? Wie wurde geantwortet? Und wie wurden die Zahlen interpretiert? Der folgende Blogbeitrag analysiert die Umfrage im Auftrag der WamS vom Mai 2021 (inklusive Update vom 3. März 2023)

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