Wie viele Geschlechter gibt es denn nun wirklich: zwei, drei oder unendlich viele? Die einfache Antwort: Das kommt darauf an, welchen Geschlechterbegriff du verwendest. Der Streit, der insbesondere auf Twitter sehr gehässig ausgetragen wird, ist nicht zu lösen, weil unterschiedliche Gruppen unterschiedliche Definitionen des gleichen Begriffes verwenden. Das ist ein bisschen so, wie wenn sich zwei Personen darüber zerstreiten, ob eine Birne ein Obst oder ein Leuchtmittel ist. Aber der Reihe nach:
Diversity und Kommunikation
In dieser Rubrik finden Sie Beiträge zu unterschiedlichen Aspekten von Kommunikationskultur: interkulturell, transkulturell, zwischen Mileus, in der internen Kommunikation, der Unternehmenskultur und so weiter.
Gendern: Wie werden Artikel und Pronomen gegendert?
Wenn wir über Berufe, Funktion oder Rollen sprechen und alle Geschlechter inkludieren wollen, hat sich inzwischen der Genderstern verbreitet. Er wird zwischen Wortstamm und weibliche Endung eingefügt und erzeugt so einen Gattungsbegriff, der anzeigt, dass alle Geschlechter angesprochen sind. Aber was machen wir mit den Artikeln und Pronomen? Darum soll es in diesem Blogbeitrag gehen.
Transidentität und drittes Geschlecht im Arbeitsumfeld – Rezension Fachbuch
Transidentität und drittes Geschlecht im Arbeitsumfeld ist ein Fachbuch mit Beiträgen von David Scholz, Anna Svea Fischer und Jessica Heun, herausgegeben von David Scholz, erschienen bei Springer, 2022. Das Buch richtet sich an alle, die im Arbeitsumfeld mit dem Thema Trans und Transition zu tun haben und zeigt Möglichkeiten, wie Transpersonen unterstützt werden können. Im Fokus stehen dabei rechtliche Aspekte und organisationale Herausforderungen.
Rezension: Die Transgender-Frage – Shon Faye
Im April habe ich das Buch von Alice Schwarzer zum Thema Transgender rezensiert. Heute folgt das Gegenstück, „Die Transgender-Frage“ von der britischen Transfrau Shon Faye, in der deutschen Übersetzung bei Hanserblau erschienen. Aus dem Englischen übersetzt wurde Shon Fayes Buch von Jayrôme C. Robinet und Claudia Voit.
Transgender und Feminismus: Beziehungsstatus kompliziert
Transfrauen sind Frauen und wer etwas anderes sagt, sei transphob, so ähnlich argumentierte Sven Lehmann, Queerbeauftragter der Bundesregierung, kürzlich in der Zeit. Auf Linkedin wurde eine Frau angepöbelt, weil sie über Menstruation als Frauensache schrieb. Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer wird angefeindet und absichtlich als Mann bezeichnet. Was für ein giftiges Klima. Was ist da los? Und warum geht es dauernd um Transfrauen, aber nicht um Transmänner? Ein Blogbeitrag um die Definition von Geschlecht und das geplante Selbstbestimmungsgesetz.
Der Feminismus – die Feminismen – 250 Jahre Bewegung – global, vielseitig, divers (Rezension)
„So sieht Feminismus aus“ heißt der deutsche Titel von Lucy Delap. Der Untertitel: Die Geschichte einer globalen Bewegung. Der erste Teil des Titels ist meiner Ansicht nach eine Fehlübersetzung. Der englische Titel „Feminisms“, Feminismen, kündigt präziser an, was das Buch leistet. Denn darin geht es gerade nicht um „den Feminismus“ oder „sein Aussehen“. Es geht um eine Vielzahl feministischer Strömungen und Gesichter, weltweit, über 250 Jahre hinweg.
Delap zeichnet ein Mosaik aus unzähligen Aspekten; kleinteilig, bunt, vielseitig und doch ergibt es zusammen ein Bild. Vielleicht fehlt hier und da ein Steinchen. Und das Mosaik enthält Spannungen und Widersprüche. Aber es ist doch gerade die Dramaturgie eines Bildes, die zum Nachdenken anregt, als Inspirationsquelle dient, Entwicklungen ermöglicht.
Rezension: Transsexualität – Alice Schwarzer provoziert
Zu diesem Buch gibt es eine Vorgeschichte: Allein das Foto des Titels „Transsexualität“ von Alice Schwarzer und Chantal Louis hat auf Linkedin eine Diskussion ausgelöst. Nun ja, Diskussion ist vielleicht der falsche Begriff. Der Name Alice Schwarzer rief Extrempositionen von zwei geteilten Lagern in die Kommentare, die weder miteinander diskutieren wollten noch konnten. Die eine Seite deklarierte: Transphobes Teufelszeug, auf keinen Fall rezensieren. Die andere: Alles sachlich und korrekt. Fehler ausgeschlossen. Mir sind solche Positionen zu schwarz-weiß. Vielfalt ist bunt. Und Demokratie lebt davon, dass wir unterschiedliche Sichtweisen diskutieren. Was ich von dem Buch halte, das sage ich jetzt, nachdem ich es gelesen habe. Hier ist die Rezension.
Gender was? Wer ist eigentlich divers? Was heißt trans*, inter*, nicht-binär*?
Was soll dieses Gender? Wer ist eigentlich Divers? Wie viele Diverse gibt es? Wo ist der Unterschied zwischen divers, nicht-binär, trans und inter? Solche und ähnliche Fragen höre ich immer wieder. Dieser Blogartikel gibt dir einen Überblick, was diese Begriffe bedeuten und wer damit gemeint ist.
Mein Impact of Diversity: Undoing Gender Stereotypes
Diversity rockt, aber: Wer bewirkt wirklich etwas? Und woran erkennst du das? Der Award „Impact of Diversity“ möchte Menschen und Projekte auszeichnen, die in Sachen Diversity nicht nur labern, sondern machen. Und hey, ich wurde nominiert für die Kategorie Gender Inclusion. Das macht mich stolz. Aber damit ich es auf die Shortlist der Jury schaffe, brauche ich deine und eure Hilfe. Außerdem in diesem Blogbeitrag: Ein paar kleine Helferlein für dein tägliches „Undoing Gender Stereotypes“.
Gendersprache und die Umfragen
Ich bin ja schon eine Weile mit dem Thema gendersensible und inklusive Sprache unterwegs. Und ich mache eine Beobachtung: Es gibt so eine Art Mode der Argumente oder Behauptungen, die Gegner*innen anbringen. Die funktionieren oft so lange, bis genug Menschen Bescheid wissen, was an diesen Thesen Fakt ist und was Fake.
Vor zwei oder drei Jahren hieß es oft: Gendern gebe es nur in Deutschland, andere Länder würden sich keinen Kopf machen. Falsch. Es hieß, Partizipien würden nur Tätigkeiten beschreiben. Falsch. Aktuell werden gerne Umfragen ins Feld geführt. Dabei wird behauptet, sie belegten, eine Mehrheit sei gegen gendergerechte Sprache.
Schauen wir uns mal eine solche Umfrage ganz genau an. Was wurde gefragt? Wer wurde gefragt? Wie wurde geantwortet? Und wie wurden die Zahlen interpretiert? Der folgende Blogbeitrag analysiert die Umfrage im Auftrag der WamS vom Mai 2021 (inklusive Update vom 3. März 2023)