Richtig gendern ist einfacher als Sie denken!
Inzwischen hören wir die Gendergap im Deutschlandfunk, in der ARD und dem ZDF. Immer mehr Unternehmen bemühen sich um gendersensible und inklusive Sprache. In fast jedem Unternehmen gibt es Leute, die endlich den Genderstern oder -doppelpunkt verwenden wollen und andere, die die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen: Lass mich in Ruh mit diesem Gendergaga.
Ja, was denn nun? Eigentlich ist schönes und richtiges Gendern gar nicht so schwer. Und es macht Sprache eindeutiger und verständlicher, wenn man es richtig anwendet. Es gibt zahlreiche Techniken, mit oder ohne Genderstern und Genderdoppelpunkt. Voraussetzung ist, dass wir verstehen, worum es eigentlich geht.
Ich zeigen Ihnen, wie Sie gleichzeitig schön und gendersensibel schreiben können und wie sie auch andere Divesity-Themen inklusiv in Ihre Unternehmenssprache integrieren. Dabei gehe ich auf Fragen der KI, SEO und Barrierefreiheit ein.
Inhalt
- Richtig gendern ist einfacher als Sie denken!
- Richtig gendern ist zuerst eine Frage des Mindsets
- Sprachwandel ist ein Changethema und gendern ist ein Teil davon
- Richtig gendern als Online-Videokurs
- Richtig gendern im Businessalltag – Seminar online oder offline
- Richtig gendern für Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation – online und offline
- Richtig gendern als Impuls für Ihre Veranstaltungen – online und offline
- Gendern und die Algorithmen
- Warum ich Kurse für gendergerechte Sprache entwickelte
- Blogartikel mit Genderfokus
- Richtig gendern – das sagen andere zu meiner Arbeit
Richtig gendern ist zuerst eine Frage des Mindsets
Richtig gendern ist nicht schwer, wenn der erste Schritt getan ist:
- 50 Prozent ist Mindset – Wer verstanden hat, was das Ganze soll und warum es bedeutsam ist, dem fällt die zweite Hälfte relativ leicht.
- 20 Prozent sind Techniken – Die deutsche Sprache bietet vielfältige Techniken, wie Sie gendersensibel formulieren können. Wenn Sie sich für den Einsatz des Gendersterns entscheiden, ist es etwas einfacher, aber auch ohne ist gendersensible Sprache machbar.
- 30 Prozent sind Übung – Viel davon ist reine Gewohnheit. Deswegen müssen wir üben, um neue Gewohnheiten zu trainieren und zu etablieren.
Sprachwandel ist ein Changethema und gendern ist ein Teil davon
Sprache lässt sich weder erzwingen noch verbieten. Sie gehört uns allen und wir als Sprachgemeinschaft entwickeln unsere Sprache gemeinsam weiter. Am Ende setzt sich das durch, was von vielen Menschen als praktikabel und sinnvoll betrachtet und verwendet wird.
Lassen Sie sich nichts einreden. Lebendige Sprachen verändern sich. Normal. Sprache ist Ausdruck unseres Erlebens von Welt und verändert sich mit der Gesellschaft. Deswegen werden Wörterbücher laufend angepasst, weil neue Wörter dazukommen und alte aus dem Sprachgebrauch verschwinden.
1980 gab es weder Smartphones noch Video-Konferenzen. Dafür war der Walkman gerade erfunden, ein Gerät, mit dem man Tonbandkassetten unterwegs abspielen konnte. Das war der Hit und wurde in den 80er Jahren der stete Begleiter vor allem junger Menschen.
Auch das Sprachgefühl dessen, was wir für anständig oder angemessen halten, ändert sich. Formulierungen, die vor 40 Jahren noch komisch klangen, klingen heute normal und umgekehrt: Was vor 40 Jahren normal klang, klingt heute seltsam. Fräulein im Deutschen wie Misses im Englischen sind fast aus der Sprache verschwunden. Männer nennen wir schließlich auch nicht Männlein, wenn sie unverheiratet sind. Außerdem ist Heiraten längst kein Standard mehr für viele Männer und Frauen und eine private Entscheidung.
Oder stellen Sie sich vor: 1980 hätte eine Firma ihre Kund*innen einfach geduzt. Das war undenkbar.
Und so ist das eben auch mit den Diversitätsaspekten von Sprache.
Auch Emojis wandeln sich: Seit Anfang 2020 gibt es eine ganze Reihe gendersensibler Emojis, etwa Männer mit Baby auf dem Arm oder im Brautkleid. Außerdem gibt es viele Pärchen unterschiedlicher Hautfarbenkombinationen. Diversity rocks. Im Text und im Bild.
Ich habe aus meinen Gender-Techniken ein lernbares Konzept entwickelt, das ich Ihnen gerne vermittle.
Richtig gendern als Online-Videokurs
Auf Linkedin Learning finden Sie meinen Videokurs zum Thema „Gendern in der Unternehmenspraxis“. In etwas mehr als einer Stunde zeige ich Ihnen in 19 Lektionen, wie Sie pragmatisch und schön alle Gender ansprechen können, ohne sich zu verbiegen: modern, wertschätzend und sprachlich schön.
Techniken für das Gendern aus dem Kurs „Einfach gendern: gendersensible Sprache in der Unternehmenspraxis“ von Sigi Lieb
Richtig gendern im Businessalltag – Seminar online oder offline
Finden Sie Ihren Stil, wie Sie mit dem Thema gendergerechte Sprache umgehen wollen. In meinem Basiskurs und der Masterclass bekommen Sie alles, was Sie dafür wissen müssen. Sonderzeichen sind nur eine von 1.001 Möglichkeiten, die die deutsche Sprache bietet.
Das Online-Seminar findet in zwei Modulen zu jeweils drei Stunden statt. Es ist für Kleingruppen (maximal 8 Personen) optimiert, damit genug Zeit zum Üben und für Fragen bleibt.
Nach Basiskurs und Masterclass kennen Sie zahlreiche Methoden, wie Sie in schöner Sprache und mit Blick auf SEO und Barrierefreiheit gendersensibel formulieren können.
- Der Basiskurs vermittelt die Grundlagen und geht auf SEO, KI und Barrierefreiheit ein.
- Die Masterclass beschäftigt sich mit komplexen Anforderungen und blickt über den sprachlichen Tellerrand.
- Die Module bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln gebucht werden.
- Die aktuellen Termine und Preise finden Sie in der Seitenleiste und auf der Seite Seminartermine.
- Anmelden können Sie sich via E-Mail. Klicken Sie auf den Butten unten und schreiben Sie mir zu welchen Seminar Sie sich anmelden wollen.
Basiskurs – Richtig gendern im Businessalltag
Der Basiskurs vermittelt die Grundlagen und zahlreiche Möglichkeiten mit und ohne Stern:
- Genus und Sexus in der deutschen Grammatik
- Gendertechniken ohne Genderstern
- Genderstern und andere Genderzeichen richtig eingesetzt
- Genderzeichen im Vergleich
- Barrierefreiheit, KI und SEO
- Zeit zum Üben und für Fragen
Masterclass – Richtig gendern im Businessalltag
In der Masterclass wird das Verständnis vertieft und es gibt Lösungen für komplexere Fragen:
- Gendern bei Komposita, also zusammengesetzten Wörtern
- Arbeitgeberin oder Arbeitgeber? Fragen der Genuskongruenz
- Anrede und andere Lösungen für Mailings und Formulare
- Pronomen und kreative Tipps für komplexe Probleme
- Gendern international: Wie lösen das andere Sprachen?
- Vor- und Nachteile der deutschen Sprache beim Thema Gendern
Termine für frei buchbbare Trainings und alle Infos zur Anmeldung im Überblick finden Sie auf der Seite Seminartermine.
Selbstverständlich können Sie mich auch für Inhouse-Trainings anfragen.
Anmeldung richtig gendernRichtig gendern für Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation – online und offline
Sprache können Sie weder erzwingen noch verbieten. Aber wie stellen Sie das an, wenn Sie in Ihrer Belegschaft wie in den Zielgruppen Leute mit ganz unterschiedlichen Meinungen zu dem Thema haben? Ich unterstütze Sie dabei, wie Sie sich als Unternehmen fachlich und in der organisatorischen Umsetzung auf den Weg machen.
Ich erarbeite mit Ihrem Team gendersensible Lösungen für Ihre sprachlichen Bedürfnisse. Ich entwickle mit Ihnen eine Strategie und einen Plan, wie sich inklusive Sprach in Ihrer Organisation, mit Ihren Stakeholdern und passend zu Ihrer Brand entwickeln kann. Ich begleite Sie, führe Schulungen durch und stehe als Ratgeberin zur Seite.
Ich bin nicht nur Expertin für gendergerechte Sprache, sondern habe jahrelange Erfahrung in der Unternehmenskommunikation. Je nach Ihren Wünschen und der Pandemielage komme ich gerne zu Ihnen ins Haus und/oder stehe online zur Verfügung. Meine Angebote funktionieren online und offline.
Genderlösungen mit unserem Team erarbeitenRichtig gendern als Impuls für Ihre Veranstaltungen – online und offline
Gerne setze ich Impulse als Rednerin oder Sessiongeberin auf Ihren Tagungen, Kongressen und Unternehmensveranstaltungen. Setzen Sie Ihre Zielgruppe in Bewegung. Ich liefere die Inputs und Gedankenanstöße – sowohl zum Thema gendergerechte Sprache als auch zum Thema Gender im Allgemeinen.
Das geht online und offline, ganz wie es Ihre Planungen und die Pandemielage erfordern.
Sie haben ein internationales Publikum? Kein Problem: Ich präsentiere auch auf Englisch und mit mehrsprachigem Fokus auf das Theme Diversity und Inklusivität von Sprache.
Impuls für unsere Veranstaltung setzenGendern und die Algorithmen
Wir leben in einer digitalen Welt, in der wir viel an Maschinen abgegeben haben, die für uns arbeiten. Wir nennen das Künstliche Intelligenz oder KI bzw. AI. Wir nennen sie so, weil diese Maschinen nicht nur wahnsinnig schnell rechnen können, ohne zu ermüden, sondern weil sie aus den Daten, die wir ihnen geben, Rückschlüsse ziehen und „Entscheidungen“ treffen. Zum Beispiel, was sie uns bei Google anzeigen und was nicht.
Diese KI wird von zwei Seiten beeinflusst:
- Von der Programmierung: Google, Microsoft und andere Firmen im Silicon Valley arbeiten daran, den Algorithmen die Diskriminierungstendenzen auszutreiben. Aber das ist nicht so einfach: Denn unbewusste Vorurteile der Programmierenden landen im Algorithmensystem. Das müssen nicht einmal Vorurteile sein, es genügen schon eine begrenzende Analyse und Weltsicht, die dann die Algorithmen begrenzt bzw. ausschließt, was nicht vorgedacht wurde. Das gilt natürlich genauso für Algorithmen, die in Europa programmiert werden.
- Von uns selbst und unserem Sprachgebrauch: Wir sind es, die die Daten liefern, aus denen Algorithmen Rückschlüsse ziehen. Wir schreiben das Internet voll mit Content und mit Suchanfragen und verändern damit die Datensätze, mit denen Algorithmen „lernen“ bzw. aus denen sie kategorisieren, verallgemeinern, schlussfolgern. Das heißt: Je diskriminierungsärmer unsere Sprache ist, umso besser „lernen“ die Algorithmen. Wir sollten also möglichst häufig weibliche Bezeichnungen verwenden oder genderneutrale Formulierungen. Denn so lernen die Algorithmen, alle Geschlechterbezeichnungen als bedeutsam zu beachten. Wir entscheiden mit, ob Algorithmen zu rassistischen Frauenfeinden mutieren oder ob wir ihnen Anstand und Wertschätzung aller Menschen beibringen.
Warum ich Kurse für gendergerechte Sprache anbiete
2018 diskutierte der Rat für deutsche Rechtschreibung das Thema gendergerechte Sprache. Der Duden fragte sich, ob er das Wort Genderstern in seine Wortliste aufnehmen soll. Beides sind normale Gepflogenheiten von Institutionen, die den Auftrag haben, den gesellschaftlichen Sprachwandel zu begleiten.
Was folgte, war ein Aufschrei: Was schlugen sich Autor*innen in den Feuilletons die Köpfe ein: Genderstern, Gendergap, Binnen-I, wahlweise dargestellt als „Muss“ oder „Geht gar nicht“. Poliert mit Professor*innentiteln und viel Rechthaberei. In den sozialen Medien passierte das Gleiche, nur auf einem deutlich niedrigeren Sprachniveau und häufig offen beleidigend.
Und ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen. Wieso Grabenkämpfe? Wieso nicht Lösungen suchen? Ich mach das doch seit Jahren so. Wenn ich von Kund*innen keine Vorgaben bekomme, schreibe ich, wie ich es für richtig halte: gegendert und schön. Auch ohne Genderstern. Es gibt viele Möglichkeiten und Alternativen, wie ich einen Sachverhalt beschreiben kann.
Niemand möchte Texte lesen, die aussehen wie Sternenhimmel oder in denen alles doppelt steht. Ein Text im generischen Maskulinum klingt aber ebenfalls unpassend, altmodisch, verwirrend.
Als Texterin und Autorin liegt mir schöne Sprache am Herzen. Als Frau habe ich keine Lust, in der Sprache hinter Männern versteckt zu werden. Als überzeugte Demokratin möchte ich Diversity leben und Diskriminierung reduzieren. Und als Sozialwirtin weiß ich, dass gesellschaftlicher Wandel ein steter Prozess ist und sich Sprache mit Gesellschaft verändert. Sprachwandel ist normal und Kennzeichen lebender Sprachen.
Also habe ich mich hingesetzt und aus dem, was ich praktiziere, eine lernbare Strategie gemacht. Diese entwickle ich mit der Dynamik des Themas immer weiter.
Blogartikel mit Gender-Fokus
Lesen Sie, was ich in meinem Blog über das Thema Gender und gendern geschrieben habe:
Einen aktuellen Überblick zum Stand des Genderns gebe ich hier: https://www.gespraechswert.de/gendergerechte-sprache-einfach-erklaert/
In diesem Artikel blicke ich über den deutschen Sprachrand: Gendern: Wie machen das andere Sprachen?
In diesem Artikel spüre ich der Frage nach, wie wir mit Begriffen umgehen, die eine Geschlechtszuweisung im Wort haben: Richtig gendern: Wie heißt eine männliche Kinderfrau?
Hier finden Sie einen Artikel, der das Thema Gendern in den größeren Zusammenhang von Sprachwandel einbettet. Er ist ein Stimmungsbild, das Ergebnis einer kleinen Umfrage: Sprachwandel: Widerstand und Wirklichkeit – von Anglizismen, Gendern, Grammatik und mehr
Das sagen andere zu meinen Angeboten zum Thema „richtig gendern“
Bilder: Sigi Lieb
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