Suche
Suche Menü

Sprachkampf: Ein Buch über Sprachwandel und Sprachpolitik

Buchtitel Sprachkampf von Henning Lobin mit Tee

Nur tote Sprachen ändern sich nicht. Wörter wandern von einer Sprache in andere Sprachen, neue Wörter werden in den Sprachgebrauch aufgenommen, andere verschwinden. Sprachwandel eben. Wieso tobt immer wieder ein Sprachkampf? Und worum geht es dabei? Sprache ist mächtig und sie ist persönlich. Sprache ist Ausdruck von Wirklichkeitsempfinden, erzeugt Bilder im Kopf und motiviert zu Handlung. In seinem Buch „Sprachkampf“ setzt sich Henning Lobin mit den aktuellen Sprachkämpfen in der deutschen Sprache auseinander, stellt die Akteure vor und ordnet die Argumente fachlich ein. Read more

Sehen oder nicht sehen – Tipps für mehr Barrierefreiheit

Nicht barrierefrei: überschwemmter Wanderweg im Wald

Ich habe das große Glück, zu meiner Kundschaft und meinem Netzwerk eine blinde Frau zu zählen. Sie ist Geschäftsführerin einer lokalen NGO, freiberufliche Texterin und meine Lehrmeisterin, wenn es um Barrierefreiheit für blinde Menschen geht. Sie hilft mir, mich darauf einzulassen, Information ohne Sehsinn aufzunehmen und zu verarbeiten. Und wenn man einmal seinen Blick darauf lenkt: Es ist wirklich Wahnsinn, wieviel wir visuell verarbeiten und wieviel davon uns überhaupt nicht bewusst ist.

Ich habe in den letzten eineinhalb Jahren eine Menge gelernt, habe Offline- und Online-Seminare angepasst und auch sonst meine Sensibilität geschärft. Dabei lerne ich stets weiter. Meine bisherigen Erkenntnisse möchte ich hier mit euch teilen. (mit Update vom 19. März 2023)

Read more

Richtig gendern: 16 Argumente rund um gendergerechte Sprache

Menschengruppe im Gespräch - Debatte gendern

Das Thema „richtig gendern“  hat es verdient, dass wir darüber debattieren. Denn Sprache ist unser zentrales Werkzeug, um unser Erleben von Welt auszudrücken. Und Sprache wirkt auf unser Denken und Handeln und erzeugt damit Wirklichkeit.

Leider ist die Debatte um gendergerechte Sprache oft vergiftet von unsachlichen, polemischen Beiträgen, von der Nicht-Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse, von falschen Faktenbehauptungen und subjektiven Empfindungen. In diesem Blogbeitrag findest du häufige Argumente und  jeweils eine Einordung.

Der Artikel ist vom Januar 2021 mit einem Update vom August 2021.

Read more

Wie Rechtschreibung deine Fehlerkultur trainiert

Rechtschreibung: Fehler sind Helfer

Ich gebe Tipps zu richtiger Rechtschreibung. Und dann das: 2020 fand ich bei mir eine Wissenslücke in Sachen Rechtschreibung, einen Bug mit Romanismen italienischer Herkunft. Peinlich? Nicht unbedingt. In diesem Beitrag lernst du die Schreibweisen von Latte macchiato bis Grand Cru, erfährst, wie ich meine Schwäche entdeckt habe, was Rechtschreibung mit Fehlerkultur zu tun hat und wie du deine Rechtschreibfehler als Lerngelegenheiten nutzen kannst.

Update am 4. November 2022: Kerstin Salvador macht eine Blogparade zum Thema „Rechtschreibung und ich – (k)eine Liebesgeschichte“.  Ich finde ja, mein Blogbeitrag darüber wie Fehler zu Helfern werden und wie wir unsere Rechtschreibung samt all ihrer Fehlbarkeit nutzen können, um eine bessere Fehlerkultur und mehr Resilienz zu entwickeln, passt perfekt dazu.

Das Latte-macchiato-Gate

Mit dem Latte-macchiato-Glas im Sommer fing alles an. Denn ich schrieb „Macchiato“ groß und damit falsch. Zu allem Übel tat ich das auch noch in einem Rechtschreibtest, den ich für meine Website entwarf. Mir ging es bei der Testfrage um das Koppeln, also den Bindestrich, mit dem mehrteilige Nomen verbunden werden müssen.

Das Drama: Ich hatte den Test im Vorfeld mehreren Text- und Lektorats-Kolleginnen vorgelegt, weil die sicher Tippfehler, Unklarheiten und sonstige Fehler entdecken würden. Aber dieser Fehler blieb unentdeckt, zumindest so lange, bis ich den inzwischen veröffentlichten Test einer Freundin zeigte, die beruflich Kochbücher lektoriert. Die sah den Test, runzelte die Stirn und sprach: „Da ist ein Fehler in deinem Test. Macchiato wird kleingeschrieben.“

Das traf mich natürlich, zudem ich es schlicht nicht wusste. Ich hatte mir nicht groß Gedanken über die Schreibweise „macchiato“ gemacht und intuitiv geschrieben. Auf den Speisekarten dieses Landes steht Macchiato vermutlich häufiger falsch groß- als macchiato richtig kleingeschrieben. Ich ging dem Fehler nach und auf den Grund: Selbst auf der Website der Gesellschaft für deutsche Sprache fand ich in einer alten Veranstaltung Latte Macchiato falsch großgeschrieben. Aber der Duden ist hier eindeutig: Latte macchiato, klein.

Übrigens checkt das auch die Autokorrektur von Word nicht. Sie stört sich nicht an der falschen, sondern an der richtigen Schreibweise. Obacht also und nicht blind der Autokorrektur folgen. Sonst korrigiert Word Fehler in Wörter oder Sätze, die du vorher richtig geschrieben hattest.

Auch bei Fremdwörtern werden Adjektive kleingeschrieben

Zurück zur Latte macchiato und den Grund für die Kleinschreibung: Bei macchiato handelt es sich um ein Adjektiv. Es bedeutet so viel wie gefleckt. Wir trinken also gefleckte Milch. Das Gleiche gilt für viele weitere Köstlichkeiten mit Adjektiven, Crème brûlée etwa, also verbrannte Creme. Sauce hollandaise und Spaghetti bolognese verweisen mit den angehängten Adjektiven auf die Herkunft eines Rezepts.

Außerhalb der Küche, im Business-Sprech, greift die Regel mit der Kleinschreibung des zweiten Wortteils zum Beispiel bei Know-how bzw. Knowhow, Must-have oder Musthave, Must-read oder Mustread. Bei how handelt es sich um ein Adverb, bei have und read um Verben, die ebenfalls alle kleingeschrieben werden. Der Unterschied: Angliszimen werden etwas „deutscher“ behandelt, sie werden mit Bindestrich gekoppelt oder zusammengeschrieben. Ich vermute, das liegt daran, dass Englisch und Deutsch näher verwandt sind als eine der beiden Sprachen mit einer romanischen Sprache.

So auch hier: Adjektive in Anglizismen stehen – wie im Deutschen – vor dem Nomen.

Warum wird Wiener Schnitzel großgeschrieben?

Bei Wiener Schnitzel und Nürnberger Lebkuchen greift der Eigenname. Das Adjektiv wird zum Teil des Nomens, wie auch das Weiße Haus oder der Heilige Stuhl. Und Nomen beginnen mit einem Großbuchstaben, egal, ob sie aus einem Wort oder mehreren Wortteilen bestehen. Also: Nürnberger Bratwürste, Elsässer Flammkuchen, Aachener Printen, Linzer Torte und Schwarzwälder Kirsch. So im Übrigen auch Kölnisch Wasser, woran ich aber nur mit Grauen denke, weil mir als Kind im Auto immer übel wurde, wenn das eine Oma oder Tante aufgetragen hatte und vor mir saß.

Das gleiche Phänomen kennen wir im Business-Sprech von vielen Anglizismen: Paid Content, Social Media, Social Selling. Mit einem kleinen Unterschied. Je häufiger ein Anglizismus im deutschen Gebrauch ist, umso mehr entsteht gerade bei kurzen Wörtern die Tendenz zur Zusammenschreibung: Socialmedia ist beispielsweise inzwischen eine gängige Schreibweise, ebenso Blackbox oder Whitepaper.

Ergänzung für Liebhaber*innen von Details: Bei den Herkunftsbezeichnungen auf -er greift eine zweite Regel, die ebenfalls zur Großschreibung führt. Hier geht es zur Duden-Erläuterung.

Achtung Grand Cru

Wie immer, wenn ich auf einen Irrtum, eine Wissenslücke, eine offene Frage stoße, werde ich neugierig und frage weiter. Wie konnte das passieren? Warum ist das so? Nach dem Latte-macchiato-Gate ging ich im Kopf also andere Wörter durch und stieß dabei auf den Grand Cru, also einen Wein aus einer guten Lage. Cru wird aber großgeschrieben. Wieso das? Weil Cru im Französischen ein Nomen ist.

Das ist jetzt wirklich fies. Denn es kann ja kaum erwartet werden, dass deutschsprachige Menschen wissen, ob ein Fremdwort in der Herkunftssprache ein Nomen, ein Adjektiv oder eine andere Wortart ist.

Zum Mitnehmen: Rechtschreibung mehrteiliger Nomen zusammengefasst

Nomen beginnen immer mit einem Großbuchstaben. Bei mehrteiligen Nomen werden die hinteren Teile des Nomens großgeschrieben, wenn sie Nomen entstammen und kleingeschrieben, wenn die Wortbestandteile aus Verben, Adjektiven, Adverben und anderen Wortarten kommen, die kleingeschrieben werden.

Tricky bei Fremdwörtern: Ausgangspunkt ist die Wortart in der Herkunftssprache.

Da hilft im Zweifel nur eines: öfters mal im Duden nachschlagen. Praktischerweise gibt es den Duden online und kostenlos. Die Antwort ist also nur wenige Klicks entfernt.

Don’t worry: Niemand kennt alle Wörter

Im Online-Duden sind rund 250.000 Wörter versammelt, in der aktuellen gedruckten Auflage etwa 148.000. Im gesamten Duden-Korpus gibt es mehr als 18 Millionen Wörter. Laut Duden-Redaktion benutzt ein*e Muttersprachler*in im Durchschnitt zwischen 12.000 und 16.000 Wörter und versteht passiv etwa 50.000. Es ist also kein Drama, wenn man mal ein Wort oder eine Schreibweise nicht kennt. Ein Drama ist es, wenn man nichts lernen will.

Warum Lektorat so wichtig ist

Zu den Wissensfehlern kommen die viel häufigeren Flüchtigkeitsfehler dazu. Und das Schlimme ist: Die eigenen Fehler findet man häufig nicht, weil das Auge liest, was da stehen soll, nicht, was da steht. Deshalb ist das Vier-Augen-Prinzip so wichtig. In fremden Texten fallen uns Fehler schneller auf. Deswegen solltest du immer, wenn dir ein Text besonders wichtig ist, ein Lektorat darüber lesen lassen. Oder du lässt einen Text ein paar Tage liegen und liest ihn dann nochmal konzentriert.

Ich habe als Weihnachtsgeschenk ein Kochbuch geschrieben, für meinen Sohn, der dieses Jahr zum Studieren ausgezogen ist. Es war mir wahnsinnig schwer gefallen, das, was ich in der Küche intuitiv und nach Gefühl mache, in eine Anleitung mit Zutatenliste und Mengenangaben zu verpacken. Zudem ich auch Kochbücher bestenfalls als Inspiration nutze und zwar gut, aber nicht nach Rezept kochen kann.

Ich wusste, dass in meinem Text noch viele Tipp- und Flüchtigkeitsfehler sind, fühlte mich aber nicht in der Lage, das Werk konzentriert durchzuarbeiten, wie ich das sonst bei meinen Texten mache. Ich bat eine Freundin, dies zu tun. Sie lektoriert hauptberuflich Kochbücher und fand neben verlorenen und überschüssigen Buchstaben, Buchstabendrehern, uneinheitlich formatierten Überschriften auch sehr lustige Fehler, wie den Rächerlachs, dem das U fehlte und etwas, dass es bei Ali gibt, gemeint war Aldi.

Und sie fand noch etwas anderes: Meine Freundin offenbarte mir eine Wissenslücke. Es waren ein paar Wörter dabei, die ich wiederholt falsch schrieb. Und diese Wörter kamen alle aus einer Kiste, es waren Nahrungsmittel italienischer Herkunft.

Mein Bug mit italienischen Wörtern (Romanismen, it.)

Ich bin ja eigentlich sehr sicher in Rechtschreibung. Es ist Teil meiner beruflichen Kompetenz und ich gebe anderen Rechtschreibtipps. Wie konnte das passieren? Was ist da los, dass ich bei Zutaten mit italienischen Wurzeln offensichtlich eine Wissenslücke habe?

Mein Bug: Ich schrieb Rucola und Pecorino konsequent falsch, nämlich mit Doppel-C. Bei Chili und Mozzarella wechselte ich und schrieb mal mit einfachen Konsonanten, mal mit doppelten. Warum tat ich das? Ich ging auf die Suche.

Hier meine Erklärung:

  1. Ich kann kein Italienisch. Zwar weiß ich, dass es Regeln gibt, wonach die Schreibweisen angepasst werden, je nachdem, ob nach einem C oder G ein heller (e,i) oder dunkler (a, o, u) Vokal folgt. Dieses Phänomen gibt es bei allen romanischen Sprachen. Aber wie genau das im Italienischen ist, weiß ich nicht.
  2. Essensbegriffe schreibe ich nur selten, eigentlich nur, wenn ich Einkaufszettel für den Supermarkt schreibe.
  3. Kochbücher lese ich kaum, weil ich sie bestenfalls zur Inspiration nutze. Und Speisekarten sind keine zuverlässige Quelle. Im Gegenteil: Die Speisekarten dieser Welt sind wohl die Printprodukte mit der höchsten Fehlerdichte der gedruckten Textwelt. Auch das Internet ist voller Schreibfehler. Das Lernen mit dem Wortbild ist hier also sehr fehlerbehaftet.
  4. Wo die Augen kein eindeutiges Wortbild gelernt haben und herkunftssprachliches Wissen fehlt, setzt das Gehirn auf die Ohren. Da vermute ich meinen Bug. Wie hört sich die Schreibweise also an?

In meinen deutschen Ohren folgt auf einen schnell gesprochenen Vokal häufig ein Doppelkonsonant: essen und äßen, wissen und Wiesen/wiesen hin oder Kresse und Käse. Und weil Rucola und Pecorino schnell gesprochen werden, schrieb ich vermutlich Rucola und Pecorino falsch mit Doppel-C. Gleichzeitig scheint in meinem Hirn auch anderes Wissen zu wirken, weshalb ich Chili und Mozzarella uneinheitlich mal richtig, mal falsch schrieb.

Romanismen französischen Ursprungs

Bei Romanismen französischen Ursprungs mache ich weit weniger Fehler. Französisch habe ich als Sprache gelernt, auch wenn ich heute nicht mehr so fit bin wie einst, als ich vermutlich B2- oder vielleicht sogar C1-Level hatte. Heute kann ich mich in Frankreich durchschlagen, aber keine Zeitungen mehr lesen. Was noch gut funktioniert: Ich höre quasi die richtige Schreibweise von Wörtern wie zum Beispiel Ratatouille. Aufpassen muss ich beim Eindeutschen, also ob und wie sich die Schreibweise durch die Migration in der Sprache verändert. Zum Beispiel gehen viele Akzente verloren. Manchmal gehören sie in der deutschen Schreibung nicht hin, manchmal werden sie im Internet falsch geschrieben, weil es mühsam ist, sie zu tippen. Und so lernt das Auge Fehler.

Wie heißt Spaghetti im Singular?

Eine weitere Quelle von Unsicherheit sind Wörter, die wir fast nie im Singular hören. Spaghetti zum Beispiel oder Zucchini. Es ist tatsächlich der Spaghetto und der Zucchino.

Was hat Rechtschreibung jetzt mit Fehlerkultur zu tun?

Rechtschreibung ist ein wirklich schizophrenes Ding: Einerseits finden viele Rechtschreib- und Kommaregeln so trocken wie Knäckebrot und tierisch langweilig. Andererseits reagieren sie auf Rechtschreibfehler hochgradig emotional.

Es gibt sogar Studien dazu, was die Reaktion auf Rechtschreibfehler anderer über das eigene Mindset aussagt. Bleiben wir aber bei unseren eigenen Fehlern. Was sagt deine Reaktion auf deine Rechtschreibfehler über dich und deine Fehlerkultur aus?

Wie fühlst du dich, wenn dich jemand auf einen Schreibfehler aufmerksam macht?

  1. Freust du dich, dass jemand aufmerksam war und dir hilft, besser zu werden?
  2. Bedankst du dich, bist aber auch peinlich berührt, und korrigierst den Fehler umgehend?
  3. Willst du eigentlich freundlich reagieren, möchtest aber, weil es dir unangenehm ist, nicht so genau hinsehen und übergehst den Fehler?
  4. Reagierst du zwar höflich, denkst aber: Du blöde*r Oberlehrer*in?
  5. Ärgerst du dich und suchst nach Argumenten, warum das nicht wichtig ist?

Wie bewertest du den Fehler selbst?

  1. Wischst du alle Fehler als Flüchtigkeitsfehler weg?
  2. Unterscheidest du, ob es ein Tippfehler war oder eine Wissenslücke?
  3. Gewichtest du unterschiedliche Fehler als schlimmer oder weniger schlimm?
  4. Beobachtest du dich, wann du zu welchen Fehlern tendierst?

Wie reagierst du auf Rechtschreibfehler?

  1. Verbesserst du Tippfehler sofort oder lässt du sie stehen?
  2. Was tust du, wenn du feststellst, dass sich bestimmte Fehler wiederholen?
  3. Suchst du nach der Ursache und versuchst zu lernen, diese Fehler seltener oder nicht mehr zu machen?
  4. Oder definierst du die Fehler als unwichtig um und machst einfach weiter?

FEHLER ist ein Anagramm von HELFER. Rechtschreib- und Kommafehler sind auf Social-Media-Plattformen so alltäglich, dass sie uns jeden Tag die Gelegenheit schenken, unsere Fehlerkultur zu reflektieren und an ihr zu arbeiten.

Warum ist Rechtschreibung überhaupt wichtig?

Nehmen wir meinen Rechtschreib-Bug: Ob ich Rucola schreibe oder falsch Ruccola, es wird vermutlich keine Verständnisprobleme geben. Es gibt kein ähnliches Wort im Deutschen und allen ist klar, dass ich die italienische Variante der deutschen Rauke meine. Falsch ist es trotzdem. Und ich habe den Anspruch an mich, richtig zu schreiben.

  1. Ist es Ausweis meiner Kompetenz.
  2. Lernen andere in meinen Texten Schreibweisen richtig oder falsch.
  3. Sind Sprachregeln dafür da, damit wir in einer Sprache sprechen und verstehen.

Natürlich gibt es unterschiedliche Fehler. Wenn ich beim Rächerlachs das U vergesse, zaubert das vor allen Dingen ein Lächeln auf die Lippen. Im Kontext eines Kochrezepts wird aber kaum jemand eine unbekannte Fischart vermuten, sondern verstehen, dass Räucherlachs gemeint ist.

Aber ihr seht, wie schnell hier Missverständnisse passieren, wenn Wörter falsch geschrieben oder Kommas falsch gesetzt werden:

  • Trink Alkohol in Ma(ß/ss)en.
  • Er liebt (,) sie nicht.
  • Er hat in Berlin (L/l)iebe (G/g)enossen.

Das sind nur drei kleine Beispiele.

  • Kommas sind wichtig, weil sie einen Satz ordnen, die Bedeutung sortieren und auch lange Sätze, les- und verstehbar machen.
  • Die Groß- und Kleinschreibung gibt unserem Hirn Orientierung, was die Gegenstände sind und was die Handlungen, Beschreibungen und Beziehungen.
  • Bindestriche als Kopplungsinstrumente helfen, mehrteilige Wörter als ein Wort zu erkennen.

All das dient dem schnellen Leseverstehen. Und da werdet ihr mir zustimmen: Schnell verstanden zu werden ist heute wichtiger denn je. Denn bei der Menge an Information, die auf uns jeden Tag einprasselt, flutscht vieles durch.

Tipps zum Mitnehmen:

Was kannst du aus diesem Artikel lernen und mitnehmen?

  1. Achte auf richtige Rechtschreibung, denn du zeigst damit nicht nur deine Kompetenz sondern hilfst anderen, die richtige Schreibweise über die Augen zu lernen.
  2. Es ist nicht schlimm, etwas nicht zu wissen oder Fehler zu machen. Es ist nur schlimm, nichts (daraus) lernen zu wollen.
  3. Wenn du unsicher bist, schlag im Duden nach. Der Online-Duden ist kostenlos verfügbar und die richtige Schreibweise nur wenige Klicks entfernt.
  4. Bleib kritisch bei der Autokorrektur und denk selber nach. Die Autokorrektur ist nur ein grobes Raster und macht schon mal aus richtigen Schreibweisen falsche.
  5. Sei offen und bedanke dich, wenn dich jemand auf einen R-Fehler hinweist. FEHLER ist ein Anagramm von HELFER. Es gibt dir die Chance, dich zu verbessern.

Das nützt natürlich nichts, wenn man gar nicht merkt, dass man etwas falsch schreibt. Deshalb: Wenn du für dein Business wichtige Texte veröffentlichst, lohnt es sich, in ein Lektorat/Korrektorat zu investieren und so peinliche Fehler für deine Reputation zu vermeiden.

Wenn du wissen möchtest, wie gut du bist oder wo deine ganz persönlichen Rechtschreib-Bugs liegen, kannst du mich ansprechen. Ich habe ein spezielles Rechtschreib-Coaching entwickelt, das persönliche Bugs aufspürt, so dass du aus ihnen lernen kannst.

Mir haben die erwähnten Rechtschreib-Bugs geholfen, noch ein tieferes Verständnis für unsere schöne deutsche Sprache zu bekommen. Ich habe über die Integration von Fremdwörtern nachgedacht und darüber, wie mein Gehirn Schreibweisen aus bestimmten Wortgruppen abspeichert. Ich bin der Freundin also dankbar, weil ich eine Menge gelernt habe.

Wenn du entspannter werden möchtest im Umgang mit Rechtschreibung und Rechtschreibfehlern. Dieses Video auf Linkedin Learning beschäftigt sich mit den wichtigsten Regeln und erklärt, warum Regeln einen tieferen Sinn haben und kein Selbstzweck sind.

Gute Rechtschreibung für Ihren perfekten Online-Auftritt aus dem Kurs „Wie Rechtschreibung auf die Reputation einzahlt“ von Sigi Lieb

Und wenn du deine innere Haltung zum Lernen verändern möchtest, damit du wieder mehr Freude daran entwickeln kannst, sei dir dieser Linkedin-Learning-Kurs empfohlen:

Ihre Lernmotivation wecken aus dem Kurs „Freude am Lernen entwickeln“ von Sigi Lieb

Sei kein Mann – ein Buch über Männlichkeit und Mannsein

Sei (k)ein Mann - Männlichkeitsbilder

Wie sieht ein Mann aus? Wie verhält er sich? Welche Verhaltensweisen, Worte, Charaktereigenschaften, Tätigkeiten verbinden wir mit Männlichkeit? Und was ist mit XY-Menschen, die sich für andere Dinge interessieren und andere Dinge tun? Was ist mit Männern, die diese Rollenbilder nicht erfüllen? Sind die dann weniger Mann?

Machen wir es an einem Beispiel fest: Bier, Fußball, Autos. Ist das der Inbegriff von Männlichkeit? Wohl kaum. „Sei kein Mann – Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“ beschäftigt sich mit den Einflüssen auf heranwachsende sowie erwachsene Jungs und Männer sowie den Folgen sowohl für Männer wie auch für Frauen. Autor JJ Bola ist Brite kongolesischer Abstammung. Das Buch ist bei Hanserblau in deutscher Übersetzung erschienen.

Read more

Gendergerechte Sprache: Was soll das Gendern und wie geht es?

Gendergerechte Sprache - eine Bestandsaufnahme

Wir reden vom Gendern und meinen eigentlich das Gegenteil: Wir treiben der deutschen Sprache das Gender aus. Aber was meint gendergerechte Sprache und wozu soll das gut sein? Macht gendergerechtes Formulieren die Sprache kaputt oder sorgt es für mehr Gerechtigkeit in der Sprache? Wie schreibe ich gendersensibel, schön und lesbar? Darum geht es in diesem Blogartikel. // Update vom 18. März 2023

Read more

Sprache: Anglizismen richtig schreiben Teil 2 – Verben konjugieren

Anglizismen: Verben konjugieren

In den letzten Jahren sind viele Verben aus dem Englischen eingewandert oder wurden von englischstämmigen Wörtern abgeleitet: Wir simsen inzwischen nur noch selten, weil wir meistens chatten. Wir canceln Termine, googeln Informationen und chillen zur Entspannung. Wie sollen wir umgehen mit diesen Anglizismen in Verbform? Vor ein paar Tagen habe ich euch erklärt, welche Regeln für Nomen gelten, die aus dem Englischen migriert sind. Heute sind die Verben an der Reihe. Read more

Sprache: Wie schreibe ich Anglizismen richtig? – Nomen

Anglizismen richtig schreiben - Nomen

Die deutsche Sprache ist sehr tolerant und besitzt große Integrationskraft. Sie nimmt Fremdwörter auf, integriert sie schrittweise und bleibt sich damit treu. Es gab Zeiten, da sprach der Mensch von Welt mehr Latein und Griechisch als Deutsch. Zu anderen Zeiten parlierte die bessere Gesellschaft lieber Französisch. Und heute tummeln sich die Anglizismen in der Sprache, dass man bisweilen die Orientierung verliert, ob das nun ein englischer oder ein deutscher Text sein soll. Die Folge: Sowohl die englische wie die deutsche Sprache leiden. Besonderes im Business-Deutsch, also der Geschäftssprache wimmelt es vor Anglizsmen. Aber wie werden sie richtig geschrieben? Zeit für ein kleines Upgrade deiner Sprache, heute Nomen.
Read more

10 Sprachspiele, die deine Kreativität trainieren

Magnetbuchstaben durcheinander - Symbol für Sprachspiele

Viele Spiele meiner Kindheit waren Lernspiele. Das war mir damals nicht klar und sie hießen nicht so. Sie machten einfach Spaß. Es waren einfache Spiele, bei denen wir maximal Zettel und Stift benötigten oder nichts außer uns. Sie halfen, langweilige Unterrichtsstunden in der Schule überbrücken oder die Zeit auf der Rücksitzbank im Auto unserer Eltern. Oder wir spielten einfach so.

Ohne, dass wir uns dessen bewusst waren, trainierten wir allerhand Kompetenzen, von Aufmerksamkeit über Kreativität bis Wortschatz. In diesem Beitrag habe ich euch zehn Sprachspiele zusammengestellt, die eure Kreativität fördern und diverse Aspekte von Sprache trainieren: Aussprache, Satzbau, Storytelling oder Wortschatz. Viel Spaß!

Read more